Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass Autopannen im denkbar ungünstigsten Moment auftreten. Ob vor einem wichtigen Termin oder mitten auf der Autobahn nach Süden: Wenn der Motor stottert, es plötzlich qualmt oder der Wagen erst gar nicht startet, sind Ärger und Frust vorprogrammiert. Dabei ließen sich viele Pannen mit einfachen Maßnahmen verhindern. Denn es sind immer wieder dieselben Pannenursachen, die Autobesitzern den letzten Nerv rauben. Die häufigsten Ursachen inklusive möglicher Gegenmaßnahmen haben wir für Sie zusammengestellt.
Kabelschaden – wenn der Mader zubeißt
Mader sind possierliche Tiere mit einer oft verhängnisvollen Vorliebe für Kabel. Jedes Jahr verursachen die Nager Schäden in Millionenhöhe, indem sie von unten in die Motoren von im Freien geparkten Autos klettern und Kühlwasserschläuche sowie Zündkabel anknabbern. Nicht selten bezahlen Marder ihre Vorliebe mit dem Leben. Einige, aber nicht alle Versicherungen decken einen Kabelschaden infolge eines Marderbisses ab. Verhindern lässt sich ein Kabelschaden beispielsweise mit Ultraschallgeräten und Mardermatten, die unter das Auto gelegt werden.
Kühler leer – wenn die Temperatur steigt
Wenn die Motortemperatur plötzlich in den roten Bereich steigt, ist häufig der Kühler leer. Durch einen defekten Kühlwasserschlauch kann Kühlwasser austreten. Die Folge: Der Motor wird nicht mehr ausreichend gekühlt und läuft heiß. Auch bei sehr heißen Temperaturen oder bei einer defekten Zylinderkopfdichtung kann der Kühler leer sein und die Temperatur ansteigen. Deshalb sollten Sie am besten regelmäßig den Kühlwasserstand überprüfen, gegebenenfalls Wasser nachfüllen und bei unklarem Flüssigkeitsverlust eine Werkstatt aufsuchen.
Tank leer – eine häufige und vermeidbare Panne
Trotz Reserve, akustischer und visueller Warnung kommt es immer wieder vor, dass Autofahrer ihren Tank leer fahren und auf der Autobahn liegen bleiben. In diesem Fall müssen sie allerdings mit einer Strafe rechnen, denn bei einem leer gefahrenen Tank handelt es sich laut der StVO um eine vermeidbare Verkehrsbehinderung. Vor längeren Fahrten sollten Sie also besser volltanken und sich nicht darauf verlassen, dass auf dem Weg eine Tankstelle liegt. Ansonsten ist das Risiko, den Tank leer zu fahren, zu groß.
Elektronik – Tücken der modernen Technik
Elektronische Fahrsysteme sollen den Fahrkomfort und die Sicherheit steigern. Jedoch machen die komplexe Elektronik ABS, ESP und elektronische Einspritzsysteme das Auto anfällig für Defekte. Und genau diese treten mit zunehmender Elektronikhäufiger auf, wie Pannenstatistiken immer wieder aufs Neue zeigen. Vorbeugen oder selbst Hand anlegen ist hier für Laien kaum möglich. Deshalb ist bei Problemen mit der Elektronik die Fahrt in die Werkstatt unausweichlich.
Keilriemen – reißendes Gummi
Riss früher unterwegs der Keilriemen, war eine Beifahrerin mit Nylonstrümpfen Gold wert. Mit den Nylons ließ sich der Gummiring zumindest für die Fahrt bis in die nächste Werkstatt ersetzen. Bei heutigen Autos ist das nicht mehr möglich. Meistens kommt es durch veraltete Keilriemen oder Materialdefekten zum Riss, der oft ein Abschleppen des Autos nötig macht. Verhindern lässt sich dies nur durch den regelmäßigen Wechsel des Keilriemens im Rahmen der Inspektionen.
Die Zündung bereitet vielen Autofahrern Probleme. Ursache sind oftmals defekte oder veraltete Zündkerzen, bei denen der Funke nicht mehr so recht überspringen mag. Einzige Möglichkeit die Funktion der Zündung wiederherzustellen, ist der Tausch der Zündkerzen oder Glühkerzen. Mit etwas Geschick können Sie diese Reparatur selber durchführen.
Die Lichtmaschine ist über den Keilriemen mit dem Motor verbunden und generiert während der Fahrt konstant Strom, mit dem die Batterie und damit die Verbraucher wie Licht, Klimaanlage oder Radio versorgt werden. Ist die Lichtmaschine defekt, kann es passieren, dass der Stromspeicher des Autos nicht mehr geladen wird. Die Folge: Das Auto springt nicht mehr an. Bei Startproblemen sollten beide Teile auf einen möglichen Defekt untersucht und gegebenenfalls ersetzt werden.
Wenn das Auto nicht mehr anspringt, liegt es häufig an der Batterie. Immer wieder bleiben Autos liegen, weil entweder die Batterie defekt ist und nicht mehr lädt oder im Stand laufende Verbraucher wie Radio oder Licht die Reserven aufgebraucht haben. In letzterem Fall hilft nur das Überbrücken der Batterie mit einem Spenderauto.
Der Motorschaden ist der Worst Case unter den Autopannen, doch leider kommt er immer wieder vor. Bleiben Betroffene mit defektem Aggregat liegen, hilft nur noch der Abschleppwagen. Einem Motorschaden vorbeugen lässt sich nur durch regelmäßige Inspektionen inklusive Wechsel der Betriebsflüssigkeiten sowie dem rechtzeitigen Austausch des Zahnriemens.
Die Reifenpanne ist eine der häufigsten Autopannen und bringt Autofahrer regelmäßig auf die sprichwörtliche Palme. Doch nicht immer bleibt es bei der Reifenpanne bei einem schleichenden Plattfuß. Manchmal platzt ein Pneu unvermittelt und sorgt so für eine gefährliche Situation, bei der nur das besonnene Handeln des Fahrers einen Unfall verhindern kann. Vermeiden lassen sich Reifenpannen durch regelmäßige Kontrollen des Reifendrucks und rechtzeitigem Tausch abgefahrener und alter Reifen.
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