Alle VW GOLF Generationen auf einen Blick

Vom Golf I zum Golf VII – die Generationen des VW Golf

Zu Beginn der 1970er Jahre steckte Volkswagen in einer tiefen Krise. Der Welterfolg VW Käfer war in die Jahre gekommen und fand in der jüngeren Zielgruppe nur noch wenige Abnehmer. In der Folge brachen die Absatzzahlen dramatisch ein – etwas Neues musste her. Es war genau der richtige Moment, als die Wolfsburger 1974 den VW Golf präsentierten. Er wies im Gegensatz zu der Halbkugel des Käfers Ecken und Kanten auf und führte den Konzern aus der Krise. Nebenbei begründete er die neue Kompaktklasse. Und im Laufe der Jahrzehnte sollte es dem Golf sogar gelingen, den Erfolg des legendären Käfers zu übertreffen.

Golf I (1974 – 1983)

Mit dem Golf I hat VW einen radikalen Neustart gewagt. Neben einer im Vergleich zum Käfer völlig anderen Formgebung setzte der Konzern auf einen quer eingebauten Frontmotor mit Wasserkühlung und Frontantrieb. Zu Beginn konnten Käufer des Golf zwischen einem 1,1-Liter-Motor mit 50 PS (37 kW) und einem 1,5-Liter-Motor mit 70 PS (51 kW) wählen. 1976 folgte der erste Golf Diesel mit 1-5-Liter-Motor mit 50 PS (37 kW) – ein für damalige Zeiten neues Konzept. Kurze Zeit später war der Diesel auch mit 1,6-Liter-Motor und 54 PS (40 kW) verfügbar. Ebenfalls 1976 begann die Ära des Golf GTI – der Sportversion des Kompaktwagens. Unter seiner Haube werkelte ein 1,6 Liter-Motor mit 110 PS (81 kW). Typisch waren das Drei-Speichen-Sportlenkrad und der Schaltknauf im Golfball-Design. 1979 brachte VW als Nachfolger für das Käfer Cabrio das Golf Cabrio, welches bis 1993 vom Band lief. Bis 1983 verkaufte sich der VW Golf I 6,72 Millionen Mal.

Golf II (1983 – 1991)

Neun Jahre nach dem Golf I erblickte der Golf II das Licht der Welt. Der Nachfolger war größer und mit leistungsstärkeren Motoren ausgestattet als der Golf I. Wie sein Vorgänger war er als drei- und fünftürige Schräghecklimousine erhältlich. Ein Cabriolet gab es allerdings nicht. Deshalb wurde das Golf I Cabrio weit über die zweite Generation hinaus gebaut. Der VW Golf II war als Benziner, Diesel, Turbo-Diesel und mit Allradantrieb erhältlich. Erstmals gab es auch Prototypen, die mit einem Elektroantrieb ausgestattet waren. Das Interieur präsentierte sich komfortabler und zum ersten Mal waren ABS, Kat und Servolenkung in der Kompaktklasse verfügbar. Auch der GTI war wieder mit von der Partie. In seiner leistungsstärksten Variante Golf Limited brachte er es auf eine Leistung von 155 kW (210 PS) . In acht Jahren verkaufte sich der Golf II rund 6,4 Millionen Mal.

Golf III (1991 – 1997)

Mit dem Golf III änderte VW die Karosserie grundlegend. Statt Ecken dominierten nun wieder Rundungen, die das Äußere des Wagens bis heute prägen. Bei Motoren und Technik blieb vieles beim Alten. Neu waren sparsame TDI-Motoren und der leistungsstarke VR6. Mit dem Golf III kehrte auch das beliebte Golf Cabrio zurück. Zudem erweiterte Volkswagen die Modellpalette um einen Kombi. In puncto Haltbarkeit machten insbesondere die frühen Jahrgänge des Golf III ihren Besitzern wenig Freude. Sie litten unter dem sogenannten „Lopez-Effekt“, der für geringe Materialqualität und schlechte Verarbeitung steht. Insgesamt verkaufte sich der Golf III rund 4,5 Millionen Mal, bis er schließlich von der nächsten Generation abgelöst wurde.

Golf IV (1997 – 2003)

Der Golf IV konnte neue Maßstäbe in puncto Qualität setzen und die Fehler seines Vorgängers weitgehend ausmerzen. Die Karosserie wuchs abermals und auch die Motorleistung stieg weiter. Erstmals wurde der Golf mit einem Sechsganggetriebe angeboten. Der Jubiläums-GTI zur Feier des 25-jährigen Bestehens der Modellreihe leistete beachtliche 180 PS. Noch eine Schippe drauflegte der Golf IV R32, von dem etwa 12.000 Exemplare verkauft wurden. Der Sechszylinder leistete 177 kW (241 PS) und schaffte als erster Golf die Marke von 250 km/h. Bis 2003 fand der Golf IV rund 4,92 Millionen Abnehmer.

Golf V (2003 – 2008)

Die 5. Generation des Dauerbrenners geriet ins Stocken. Trotz einer erneut aufgefrischten Optik und vielen technischen Neuerungen fand der VW Golf V bis zum Ende der Generation nur 3,27 Millionen Käufer. Dabei lieferte er mit Assistenzsystemen, neuen FSI-Motoren, bis zu acht Airbags, einem 6-Gang-DSG-Getriebe und der spritsparenden BlueMotion-Technologie mehr als nur einen Kaufgrund. Bei den Modellen gab es ebenfalls neue Vielfalt: Mit dem Golf Plus, dem CrossGolf und ein neuen Variant vergrößerten gleich drei Neuzugänge die Golf-Familie.

Golf VI (2008 – 2012)

Mit der 6. Generation des Golf setzt VW neue Maßstäbe bei Qualität und Sicherheit. Im NCAP-Crashtest erreicht der Golf VI fünf von fünf möglichen Sternen. Das seit der ersten Generation beliebte Cabriolet kehrt grundlegend überarbeitet zurück – erstmals auch als GTI-Version mit extra viel Leistung für das Open-Air-Vergnügen. Die neuen Direkteinspritzermotoren senken den Verbrauch. Bei den Dieseln stellte VW von Pumpe-Düse auf Common-Rrail um – mit der Folge, dass der Spritverbrauch auch hier sank. Kompakt-Sportwagen-Fans finden in dem Golf R ihren Traumwagen. Er leistet stolze 270 PS und treibt den Wagen auf bis zu 250 km/h. Trotzdem sinkt das Interesse an dem Top-Seller weiter. Bis 2012 verkauft sich der Golf VI lediglich 2,85 Millionen Mal.

Golf VII (2012 – ????)

Im Herbst 2012 kam die mittlerweile 7. Generation des VW Golf auf den Markt. Erstmals nahm der Golf bei einem Generationswechsel nicht zu, sondern ab. Verschiedene Verbesserungen wie ein Start-Stopp-System sollen den Verbrauch des Wagens weiter senken. Erstmals gab es einen gasbetriebenen Golf sowie mit dem Golf GTE einen Plug-in-Hybrid, der rein elektrisch bis zu 50 Kilometer weit fahren kann. Seit 2014 gibt es mit dem e-Golf auch eine rein elektrische Version des Golf VII, die 136 PS leistet und eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern bietet. Mit dem Facelift Ende 2016 erhielt der Golf VII auch im Innenraum neuste Technik. Unter anderem hielt ein Infotainmentsystem mit Gestensteuerung Einzug.

Die 8. Generation des Golf lässt noch länger auf sich warten. Nach aktuellem Stand (August 2016) wird es wahrscheinlich 2019 soweit sein. Dann soll der Golf außen wie innen überarbeitet auf den Markt kommen.

Bildquelle: hagut / Shutterstock.com

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