Warum eine regelmäßige Inspektion für Ihr Auto wichtig ist und was geprüft wird

Weshalb eine Inspektion wichtig ist und was die Werkstatt überprüft

Weist das Serviceheft Ihres Autos Lücken auf? Falls ja, besteht die Gefahr, eventuell noch vorhandene Garantieansprüche gegenüber dem Hersteller zu verlieren. Jeder Autohersteller legt für seine Fahrzeuge fest, wann eine Inspektion durchzuführen ist. Bei dieser geplanten Wartung prüft die Werkstatt nach einer vorgegebenen Checkliste die Funktion und Sicherheit des Fahrzeugs und tauscht bei Bedarf Flüssigkeiten und Verschleißteile aus. Dies dient dazu, anbahnende Defekte frühzeitig zu erkennen und größere Schäden zu vermeiden.

Warum Sie keine Inspektion auslassen sollten

Eine Inspektion kostet oft einige Hundert Euro. Nicht wenige Autofahrer schieben die Wartung deshalb vor sich her oder lassen sie aus. Manchmal mit teuren Folgen: Die Hersteller dürfen Ihre Garantie vom Einhalten der Inspektionen abhängig machen. Das heißt, lassen Sie die im Serviceheft vorgegebenen Checks nicht durchführen und dokumentieren, kann der Hersteller bei Defekten innerhalb der Garantiezeit die Kostenübernahme ablehnen. Bei einem Motor- oder Getriebeschaden sind das schnell einige Tausend Euro, die Sie selbst tragen müssen. Während der Garantie, die je nach Autobauer zwischen zwei und sieben Jahre beträgt, sollte Sie deshalb keine Inspektion auslassen. Auch bei älteren Autos ohne Garantie lohnt es sich, die Wartungen durchführen zu lassen.

Durch einen turnusmäßigen Check verlängern Sie die Lebensdauer Ihres Autos um einige Jahre. Defekte lassen sich frühzeitig erkennen und oft kostengünstig beheben. Davon profitiert neben Ihrem Geldbeutel die Fahrsicherheit. Denn bei einer Inspektion steht auch die Überprüfung sicherheitsrelevanter Bauteile wie Beleuchtung, Bremsen und Lenkung an. Erfreulicher Nebeneffekt: Mit einem lückenlos geführten Scheckheft steigt der Wiederverkaufswert Ihres Autos. Doch wann muss ein Auto zur Inspektion?

Wann steht eine Inspektion an?

Wann eine Inspektion fällig ist, legt jeder Hersteller individuell fest. Eine gesetzliche Vorgabe existiert nicht. Am einfachsten finden Sie die Wartungsintervalle für Ihr Fahrzeug mit einem Blick in das Serviceheft heraus, das sich meist im Handschuhfach befindet. Moderne Autos mit Bordcomputer benachrichtigen Sie zudem automatisch über eine anstehende Inspektion. 

Bei Neuwagen steht nach 1.000 bis 1.500 Kilometern der erste Check in der Werkstatt an. Im Rahmen der Erstinspektion wechselt die Werkstatt Flüssigkeiten wie Getriebe- und Motoröl. Darin sammeln sich durch die anfängliche Reibung der noch neuen und eng sitzenden Bauteile Metallspäne, die auf Dauer den Verschleiß erhöhen. Bei der Inspektion überprüfen die Mechaniker auch die Festigkeit aller wichtigen Schraubverbindungen und beheben kleinere Mängel. Das soll verhindern, dass diese langfristig zu größeren Reparaturen führen.

Für die folgenden Inspektionen machen die Hersteller häufig Vorgaben wie: „nach 30.000 Kilometern oder alle zwei Jahre“. Fällig ist die Inspektion in diesem Fall abhängig davon, was zuerst eintritt. Vielfahrer, die 30.000 Kilometer bereits nach einem halben Jahr erreichen, müssen genauso zur Inspektion wie Wenigfahrer, die nach zwei Jahren erst 5.000 Kilometer zurückgelegt haben. 

Kleine Inspektion vs. große Inspektion – was wird gemacht?

Die kleine Inspektion (je nach Marke auch kleiner Service, Service A oder Inspektion I genannt) steht regelmäßig an. Ihr Umfang kann jedoch von einem Service zum anderen variieren. Zudem unterscheiden sich die durchzuführenden Arbeiten von Hersteller zu Hersteller. In der Regel werden beim kleinen Service:

– der Ölstand überprüft und ggf. Öl gewechselt / aufgefüllt
– der Luftfilter sowie der Innenraum-Luftfilter gewechselt
– bei Bedarf das Frostschutzmittel erneuert
– die Scheibenwischerflüssigkeit aufgefüllt
– die Scheibenwischerdüsen und Scheinwerfer ausgerichtet
– die Bremsflüssigkeit überprüft und ggf. gewechselt
– die Fahrzeugelektrik überprüft.

Aufwendiger und teurer ist die große Inspektion (auch Service B, Inspektion II oder großer Service genannt). Die Arbeiten der großen Inspektion richten sich nach dem Inspektionsplan des Herstellers. Neben dem klassischen Ölwechsel umfasst er häufig:

– das Erneuern der Betriebsflüssigkeiten (Motor, Getriebe, Kühlung, etc.)
– das Überprüfen der Achsen, Reifen und des Lenksystems
– eine Prüfung der Airbags und Sicherheitsgurte
– den Check der Faltenbälge und Stoßdämpfer
– eine intensive Prüfung des Motors (inkl. Keilrippenriemen, Lichtmaschine, etc.)
– eine Überprüfung der Abgasanlage
– die Wartung der gesamten Bremsanlage
– eine Sichtprüfung von Karosserie und Unterboden
– den Austausch der Mikrofilter (Heizung und Klimaanlage).

Je nach Hersteller können weitere Arbeiten hinzukommen. 

Tipp: Um bei der kleinen und großen Inspektion Geld zu sparen, lohnt es sich, die Betriebsflüssigkeiten regelmäßig selbst aufzufüllen.

Sparpotenzial: Inspektion durch freie Werkstatt

Führt eine freie Werkstatt die Inspektion durch, bleibt die Gewährleistung des Herstellers uneingeschränkt erhalten. Nach geltendem EU-Recht ist die Vorgabe, Wartungen durch eine Fachwerkstatt durchführen zu lassen und die Garantie daran zu knüpfen, unzulässig. Für Autobesitzer ergibt sich daraus viel Sparpotenzial, denn freie Werkstätten sind meist günstiger als Markenwerkstätten und die Arbeitsqualität keineswegs schlechter. Denn auch die Freien arbeiten bei der Inspektion nach den Vorgaben der Autohersteller.

Bildquelle: Minerva Studio / Shutterstock.com

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