Wenn Sie für viel Geld einen Neu- oder jungen Gebrauchtwagen kaufen, wollen Sie Spaß an dem neuen Gefährt haben und lange von Reparaturen verschont bleiben. Doch jedes Auto leidet unter Verschleiß. Insgesamt hat sich die Qualität vieler Autoteile wie Getriebe und Motoren in den vergangenen 20 Jahren stark verbessert. Dennoch halten bei modernen Kraftfahrzeugen nicht alle Bauteile kein Leben lang. Viele davon sind Verschleißteile, die sich beim Fahren abnutzen. Typische Beispiele sind Bremsen, Filter oder Reifen.
Verschleiß: Moderne Autoteile halten länger
Zuerst die gute Nachricht: Verschleißteile halten heute deutlich länger als noch vor zehn oder 20 Jahren. Das beste Beispiel ist der Auspuff: Zeigte eine Auspuffanlage früher nach 40 bis 50.000 Kilometern erste Verschleißerscheinungen, arbeiten heute viele Abgasanlagen auch nach 100.000 Kilometern noch zuverlässig. Grund: Der Auspuff ist heute besser gegen Nässe und Streusalz geschützt und rostet weniger schnell. Auch bei Kupplung, Zündkerzen oder der Autobatterie hat sich der Verschleiß zur Freude von Autobesitzern verringert. Häufig halten die genannten Teile 60-80.000 Kilometer, bevor ein Austausch nötig ist.
Vermeiden lässt sich Verschleiß nicht, denn er hat verschiedene Ursachen. Während sich beim Fahren beispielsweise durch Reibung Reifen oder Zahnriemen abnutzen, unterliegen Scheinwerfer oder Filter einer anderen Form von Verschleiß. Bei einem normalen Scheinwerfer oder Xenon-Scheinwerfer belasten Ein- und Ausschaltvorgänge die Birnen beziehungsweise Brenner. Das führt früher oder später zum Ausfall des Leuchtmittels. Eine neue Birne ist nötig. Filter wie Luftfilter, Ölfilter oder Kraftstofffilter haben die Aufgabe, Schmutz und Schwebstoffe davon abzuhalten, in den Motor vorzudringen. Mit der Zeit setzen sich die Filter zu und können ihre Aufgabe – das Filtern – nicht mehr richtig ausführen. Es kommt zu Verschleiß und ein Filterwechsel ist notwendig.
Bei diesen Teilen haben Sie Einfluss auf den Verschleiß
Während es bei Teilen wie Autobatterie, Glühkerze, Luftfilter, Ölfilter oder Kraftstofffilter kaum möglich ist, den Verschleiß aufzuhalten, haben Sie bei anderen Teilen mehr Einfluss. Ein typisches Beispiel sind die Bremsen. Je häufiger und intensiver Sie die Bremse betätigen, umso schneller nutzen sich Bremsbeläge und Bremsscheiben ab. Durch vorausschauendes Fahren und Nutzen der Motorbremse lässt sich der Verschleiß mindern. Auch auf den Verschleiß der Kupplung haben Sie Einfluss. Häufiges Schalten und permanentes Treten des Kupplungspedals führen bei dem Bauteil zu starkem Verschleiß. Durch Reduzieren der Schaltvorgänge ist es möglich, das Leben dieses Bauteils um viele Tausend Kilometer zu verlängern.
Bei Verschleißerscheinungen zügig handeln
Macht sich Verschleiß bemerkbar, ist es wichtig schnell zu reagieren. Ansonsten kann sich aus einem günstig zu behebenden Defekt ein kostspieliger Folgeschaden entwickeln. Beispielsweise dann, wenn der Zahnriemen seine vom Hersteller vorgesehene Lebensdauer weit überschritten hat. Im schlimmsten Fall kann der Zahnriemen reißen und einen kapitalen Motorschaden verursachen, der Tausende Euro kostet. Die beste Vorsorge sind regelmäßige Inspektionen. Dabei überprüft die Werkstatt typische Verschleißteile wie Bremsen und Bremsbeläge/Bremsklötze oder Kupplung und tauscht diese bei Notwendigkeit in Absprache mit Ihnen aus. Übrigens sollten Sie auch unscheinbaren Verschleißteilen wie der GlühkerzeAufmerksamkeit schenken. Besonders im Winter kann ein Defekt unangenehme Folgen haben. Zum Beispiel, wenn Sie bei Minustemperaturen zur Arbeit fahren möchten und Ihr Diesel nicht mehr anspringt.
Wer zahlt bei defekten Verschleißteilen?
Nach dem Kauf eines Autos (ob neu oder gebraucht) stellt sich häufig die Frage, wer für defekte Teile zahlt. Komponenten wie die gesamte Abgasanlage (Auspuff), Autobatterie, Bremsen (Beläge/Klötze und Scheiben) Filter (Luftfilter, Ölfilter, Kraftstofffilter), Glühkerze/Glühstift, Reifen, Scheibenwischer, Scheinwerfer (Lampen), Kupplung und Zahnriemen sind Verschleißteile. Sind diese defekt, zahlen Sie als Besitzer des Autos für die Reparatur.
Anders sieht es aus, wenn ein Teil weit vor seiner zu erwartenden Lebensdauer den Dienst quittiert. Dann kann ein Mangel vorliegen, für den eventuell der Autoverkäufer aufkommen muss. Zwei Beispiele: Ein Auspuff rostet bereits nach 20.000 Kilometern durch oder eine Autobatterie versagt nach wenigen Monaten ihren Dienst. In diesen Fällen ist ein Mangel wahrscheinlich. Hier kommt es allerdings auf den Einzelfall an, weshalb die Gerichte regelmäßig mit Fragen dieser Art beschäftigt sind.
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