Ob Neufahrzeug oder Gebrauchtwagen – schon beim Kauf steht fest, dass nicht alle Bauteile das gesamte Autoleben überstehen werden. Sie gelten als Verschleißteile, die – abhängig davon, wie stark sie beansprucht werden – früher oder später kaputt gehen. Typische Beispiele für Komponenten mit hohem Verschleiß sind Reifen und Bremsen. Sie nutzen sich mit jedem gefahrenen Kilometer ab und zählen daher zu den am häufigsten gewechselten Autoteilen. Daneben können noch weitere Teile schleichend oder plötzlich kaputt gehen und kostspielige Folgeschäden nach sich ziehen. Wir zeigen, bei welchen Autoteilen am häufigsten ein Austausch nötig wird.
Autobatterie und Scheinwerfer
Pannenursache Nummer eins in der ADAC-Statistik sind defekte Autobatterien. Die Stromspeicher haben in der Regel eine Lebensdauer von vier bis sechs Jahren. Verantwortlich für den Verschleiß der Autobatterie sind die Be- und Entladezyklen, die mit der Anzahl der Verbraucher wie Infotainment-Systeme zunehmen. Am häufigsten versagen die Batterien im Herbst oder Winter. Bei tiefen Temperaturen wird die Autobatterie stärker belastet, mit der Folge, dass sie nicht mehr richtig lädt und das Auto irgendwann nicht mehr anspringt. Bei älteren Autos, deren Motor zugänglich ist, können erfahrene Schrauber den Austausch selbst vornehmen.
Zu den Verschleißteilen zählen auch die Leuchtmittel sowie die Autoscheinwerfer selbst. Die bei älteren Autos noch eingesetzten Glühbirnen haben meist eine Lebensdauer von wenigen Jahren. Ein Wechsel stellt mithilfe der Bedienungsanleitung des Autos oft kein Problem dar. Seltener kommt es bei Halogenlampen und Xenon-Brennern zu Verschleiß. Doch auch sie lassen sich mit etwas Know-how durch Neuteile austauschen. Auch am Scheinwerfer selbst kann der Zahn der Zeit nagen. Durch kaputte Dichtungen kann beispielsweise Feuchtigkeit in den Scheinwerfer eindringen, wodurch er von innen beschlägt.
Auspuff und Kupplung
Die Abgasanlage zählt trotz moderner Materialien und solider Bauweise noch immer zu den Verschleißteilen eines Autos. Hauptursache für den Verschleiß ist beim Auspuff Korrosion. Durch Feuchtigkeit, die sich vom Motor kommend in der Auspuffanlage ablagert, kann mit der Zeit Rost entstehen. Er führt im schlimmsten Fall zum Durchrosten des Auspuffs. Ein Loch macht sich in der Regel durch ein lautes oder ungewohntes Auspuffgeräusch bemerkbar. Je nachdem wo der Verschleiß zuschlägt, muss nur ein Teil des Auspuffs (häufig der Endtopf) gewechselt werden.
Auf den Verschleiß der Kupplung haben Autofahrer viel Einfluss. Er nimmt mit jedem Schaltvorgang zu. Entsprechend sind Autos, die vorwiegend im Stadtverkehr unterwegs sind, häufiger von einer verschlissenen Kupplung betroffen. Weniger unter Verschleiß leiden hingegen Fahrzeuge, die hauptsächlich auf Autobahnen oder Landstraßen unterwegs sind. Der Wechsel der Kupplung ist eine aufwendige Reparatur, die eine Fachwerkstatt durchführen sollte.
Reifen und Glühstift / Glühkerze
Reifen verschleißen auch dann, wenn sie gar nicht benutzt werden. Mit der Zeit wird nämlich die Gummimischung hart und spröde. Deshalb sollten Reifen spätestens nach sechs bis acht Jahren gewechselt werden. Zweites Kriterium ist die Profiltiefe. Mit der Zeit fährt sich das Gummi vom Pneu ab. Es sollte jedoch nie weniger als 1,6 mm, besser 2,5 mm tief sein. Das gilt für Sommer- wie für Winterreifen. Unterschreitet das Profil diese Tiefe, drohen bei einer Kontrolle Strafen und obendrein ist die Fahrsicherheit nicht mehr gewährleistet.
Die Glühstifte (auch Glühkerze genannt) sind klassische Verschleißteile und Bestandteil von Dieselmotoren. Sie haben die Aufgabe, den Brennraum des Dieselmotors aufzuheizen. Mit der Zeit lässt jedoch die Hitzeentwicklung nach, wodurch der Startvorgang des Autos länger benötigt – ein klassischer Fall von Verschleiß, der sich durch Austausch der Glühkerze(n) beheben lässt. Übrigens: Auch die Zündkerze(n) im Benzinmotor, die den Zündfunken erzeugen, können mit der Zeit von Verschleiß betroffen sein. Ein Austausch ist wie bei den Glühkerzen problemlos möglich.
Luftfilter, Ölfilter und Kraftstofffilter
Die unterschiedlichen Filter im Auto haben die Aufgabe, Fremdstoffe und andere Verunreinigungen davon abzuhalten, in das Innere des Motors vorzudringen, wo sie sich anreichern und im schlimmsten Fall Defekte und Schäden verursachen können. Mit der Zeit setzen sich Luftfilter, Kraftstofffilter und Ölfilter zu, was einen Wechsel der Filter erforderlich macht. In der Regel werden die Filter im Rahmen einer Inspektion automatisch und unabhängig von ihrem Verschleiß erneuert.
Bremsen und Zahnriemen
Mit jedem Tritt auf das Bremspedal reiben sich die Bremsbeläge an der Bremsscheibe. Die Folge ist Verschleiß, der eine regelmäßige Kontrolle der Bremsanlage bei beispielsweise Reifenwechseln erforderlich macht. Zu stark verschlissene Bremsbeläge können ansonsten die Bremsscheibe beschädigen. Arbeiten an den Bremsen sollte immer eine Fachwerkstatt durchführen, da es sich um ein sicherheitsrelevantes Bauteil handelt.
Wenn der Zahnriemen reißt, kann das im schlimmsten Fall einen kapitalen Motorschaden zur Folge haben. Deshalb lohnt es sich, dieses Verschleißteil im Blick zu behalten. Zwar ist der Zahnriemen auf eine lange Lebensdauer ausgelegt. Eine hohe Fahrleistung und verschiedene Umwelteinflüsse können ihn jedoch spröde und anfällig für Schäden werden lassen. Er sollte deshalb bei großen Inspektionen oder anderen Reparaturen am Motor mit gewechselt werden.
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