Was man beim Bremsflüssigkeit wechseln beachten sollte

Wie oft muss man die Bremsflüssigkeit wechseln?

Wann haben Sie zuletzt an Ihrem Auto die Bremsflüssigkeit wechseln lassen? Wenn der letzte Austausch längere Zeit zurückliegt, geht es Ihnen wie vielen Fahrzeughaltern. Denn nur die Wenigsten wissen um die Bedeutung des Fluids für die einwandfreie Funktion der Bremsanlage. Und auch die von den Herstellern empfohlenen und für Neu- und Gebrauchtwagen gleichermaßen gültigen Wechsel-Intervalle sind vielen Autobesitzern unbekannt. 

Die Aufgabe der Bremsflüssigkeit

Trotz des rasanten Fortschritts in der Automobilindustrie arbeiten Bremsen weiterhin überwiegend hydraulisch. Die Bremsflüssigkeit ist deshalb ein wichtiger Bestandteil der Bremsanlage. Sie fungiert als Hydraulikflüssigkeit, die beim Betätigen des Bremspedals den Verzögerungswunsch des Fahrers an die Radbremse weiterleitet. Neben dieser Funktion soll die Bremsflüssigkeit die Komponenten der Bremsanlage schmieren und vor Korrosion bewahren. Dabei darf das Bremsfluid in den Leitungen weder gefrieren noch durch die hohen Temperaturen beim Bremsvorgang zu kochen beginnen.

Da die Bremsflüssigkeit hygroskopisch ist, zieht sie Wasser an. Reichert sich das Bremsfluid zunehmen damit an, kann das auf Dauer zu Schäden an der Bremsanlage führen. Ein größeres Problem für die Sicherheit ist allerdings, dass durch das Wasser der eigentlich hohe Siedepunkt der Bremsflüssigkeit heruntergesetzt wird. So können innerhalb der Bremsleitungen gasförmige Blasen bilden. Da diese sich beim Tritt auf das Bremspedal komprimieren lassen, lässt die Bremswirkung nach.

Wann Sie die Bremsflüssigkeit wechseln sollten

Dass sich das Bremsfluid mit der Zeit mit Wasser anreichert, lässt sich nicht verhindern. Daher sollten Sie sich an die vom Fahrzeughersteller empfohlenen Wechsel-Intervalle halten. Wenn nicht anders angegeben, ist ein Wechsel der Flüssigkeit im Abstand von zwei bis höchstens drei Jahren ratsam. Oftmals deckt sich dieser Abstand mit den regulären Inspektionszyklen des Herstellers. Häufig schreiben die Autobauer bei den Inspektionen ohnehin einen Wechsel des Fluids vor, sodass Sie hier auf der sicheren Seite sind.

Handelt es sich jedoch um einen Gebrauchtwagen oder Oldtimer, gibt es keine vorgeschriebenen Inspektionen des Herstellers mehr. In diesen Fällen sind Sie selbst dafür verantwortlich, die Bremsflüssigkeit in den genannten Abständen wechseln zu lassen. Als erfahrener Schrauber können Sie die Flüssigkeit selbst wechseln. Ansonsten sollten Sie eine Fachwerkstatt mit dem Wechsel beauftragen. So ist sichergestellt, dass das richtige Fluid eingefüllt, die Leitungen sorgfältig gereinigt und die Bremsen korrekt entlüftet werden. Die Kosten hierfür belaufen sich in der Regel auf rund 100 Euro. 

Übrigens: Die Empfehlung, die Bremsflüssigkeit im Abstand von zwei bis drei Jahren wechseln zu lassen, gilt unabhängig von der Laufleistung Ihres Autos. Fahren Sie viel auf bergigen Strecken, kann ein Wechsel auch schon früher empfehlenswert sein. Deshalb ist es wichtig, dass Sie gelegentlich selbst einen Blick auf die Bremsflüssigkeit w2rfen und sie im Auge behalten.

So kontrollieren Sie die Bremsflüssigkeit

Öffnen Sie die Motorhaube und finden Sie den Behälter für die Bremsflüssigkeit. Meist handelt es sich um ein transparentes Kunststoffgefäß, auf dem Markierungen für den minimalen und maximalen Füllstand zu sehen sind. Bei älteren Fahrzeugen sind oft Metallbehälter verbaut, die Sie vor dem Prüfen aufschrauben müssen. Sinkt der Flüssigkeitsstand mit der Zeit, deutet das auf ein Leck im Bremssystem hin. Sie sollten schnellstmöglich eine Werkstatt aufsuchen, um das Leck ausfindig machen und die Bremsflüssigkeit wechseln bzw. auffüllen zu lassen. Das ist auch nötig, wenn sich die Flüssigkeit optisch verändert.

Bremsflüssigkeit in optimalem Zustand ist honig- bis bernsteinfarben. Wird die Farbe dunkler oder sogar schwarz, sollten Sie dringend die Bremsflüssigkeit wechseln lassen. Hier besteht akutes Risiko, dass durch die alte verschmutzte Flüssigkeit der Bremsdruck so weit nachlässt, dass Sie beim Bremsen plötzlich ins Leere treten.

Bildquelle: Dmitry Kalinovsky / Shutterstock.com

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