Zweimal pro Jahr werden Winter- und Sommerreifen gegeneinander ausgetauscht. Für die anschließende Einlagerung sind verschiedene Kriterien zu beachten, um Schäden am tragenden Gerüst oder den Laufflächen der Reifen zu vermeiden und die Haltbarkeit nicht zu beeinträchtigen. Wichtig sind der allgemeine Reifenzustand, der Reifendruck, die Lagerung unter passenden Umgebungsbedingungen sowie die korrekte Kennzeichnung der einzelnen Räder.
Überprüfung und Anpassung des Reifenzustands vor dem Einlagern
Vor dem Einlagern sollten Reifen bzw. Kompletträder mit Wasser und Seife gründlich gereinigt werden. Dabei empfiehlt es sich, zum Säubern der Felgen Schwamm und Bürste oder auch einen Dampfstrahler zu benutzen. Fremdkörper wie kleine Steinchen können mit einem Schraubenzieher aus dem Profil entfernt werden. Sind in einer Felge Schrammen oder Kratzer zu sehen, dann hilft oft schon ein Lackstift. Werden Roststellen entdeckt, kann mit einem Rostumwandler dem weiteren Ausbreiten während des Lagerns vorgebeugt werden. Zeigen sich das Profil sowie die Seitenwand eines Reifens bereits porös oder lassen sichtbare Beulen und Risse erkennen, so ist eine Neubeschaffung unumgänglich. Das Gleiche gilt, falls die Profiltiefe nicht mehr ausreicht. Vorgeschrieben sind mindestens 1,6 mm, in denen bei einem entsprechenden Test z. B. der goldenen Rand einer Ein-Euro-Münze verschwindet.
Empfohlene Vorbereitungen zum korrekten Reifen lagern
Reifen verlieren ständig Luft, auch wenn sie nicht zum Einsatz kommen. Daher empfiehlt es sich, den vom Hersteller empfohlenen Luftdruck um ca. 0,5 bar zu erhöhen, bevor die Reifen lagern. Nur so bleiben sie über die komplette Dauer der Lagerung in Form. Damit die Reifen bei ihrer nächsten Montage nicht verwechselt werden, sollte sie schon vor dem Wechseln im noch montierten Zustand gekennzeichnet werden. Hilfreich sind beispielsweise mit Wachskreide angebrachte Kennungen wie VL für „vorne links“ oder HR wie „hinten rechts“. So lässt sich vermeiden, dass durch ein Vertauschen zwischen links und rechts nach der nächsten Montage die Laufrichtung nicht mehr stimmt. Nach Meinung von Experten macht es bei unterschiedlich abgenutzten Reifen Sinn, diese ggf. zwischen Hinter- und Vorderachse auszutauschen. Dabei gehört das bessere Profil nach hinten.
Die richtige Umgebung zum Reifen lagern
Viele Autofahrer lassen ihre Reifen im Fachhandel wechseln, wo diese in den meisten Fällen gegen eine geringe Gebühr auch aufbewahrt werden können. Wer allerdings Spaß daran hat, beim Reifenwechsel selbst Hand anzulegen, der benötigt einen kühlen, trockenen und möglichst dunklen Lagerort. Das kann z. B. der eigene Keller oder die Garage sein. Unter dem Einfluss von bewegter Luft sowie der direkten Nähe zu einem Heizkörper oder direkter Sonneneinstrahlung verliert die Substanz des Gummis an Festigkeit und Elastizität. Die Oberfläche bekommt Risse und der Alterungsprozess der Gummimischung wird beschleunigt. Das günstigste Einlagerungsklima hat eine Temperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Um darüberhinaus Schäden zu vermeiden, sollte der Untergrund am Lagerort Öl-, Fett- und Lösungsmittelfrei sein.
Verschiedene Möglichkeiten zum Reifen lagern
Wer seine Reifen oder Kompletträder nach dem Wechsel richtig lagert, erhöht deren Lebensdauer und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Reifen ohne Felgen sollten einfach nur aufrecht abgestellt werden. Jede andere Aufbewahrung wie Liegen oder Hängen führt zu Schäden. Anders verhält es sich bei Kompletträdern. Um Druck zu vermeiden, können diese an geeigneten Wandhalterungen aufgehängt oder auch übereinander gestapelt werden, z. B. auf eine kleine Holzpalette. Alternativ ist die beste Vorrichtung, Räder sicher aufzubewahren, ein sogenannter Felgenbaum. Dabei handelt es sich um ein senkrecht auf ein Gestell befestigtes Rohr, von dem seitlich Halterungen abstehen, über die die Räder aufgehängt werden.
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