Für Autoliebhaber gibt es kaum einen schöneren Moment, als beim Händler den ersehnten Neuwagen in Empfang zu nehmen. Der funkelnde Lack und die glänzenden Felgen sind ein Hingucker, der jeden Autobesitzer mit Stolz erfüllt. Doch leider ist der makellose Anblick meist nur von kurzer Dauer. Denn schon ab dem ersten Kilometer beginnen Dreck, Staub, Insekten und Vogelkot den neuen Traumwagen zu verschmutzen. Umso wichtiger ist es, das Auto regelmäßig von außen zu pflegen, sodass Felgen, Lack und Kunststoffteile noch lange wie neu aussehen. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihrem Auto die optimale Außenpflege zukommen lassen.
Baumharz, Streusalz und Vogelkot vom Lack entfernen
Während Staub und Insekten lediglich für Verschmutzung sorgen, greifen Baumharz, Streusalz und Vogelkot den Lack an. Die Hinterlassenschaften von Vögeln sowie Baumharz können sich bei heißen Außentemperaturen in den Lack einbrennen und Schäden hinterlassen. Streusalz hingegen ist besonders für rostanfällige Autos wie Oldtimer problematisch. Sowohl Streusalz als auch Vogelkot sollten Sie so schnell wie möglich vom Lack entfernen. Vogelkot lässt sich gut mit warmem Wasser einweichen und anschließend abwaschen. Ein bewährtes Hausmittel ist eine eingeweichte Zeitung, mit der sie den Vogeldreck vor dem Entfernen behandeln. Beide Verschmutzungen lassen sich auch in der Waschanlage entfernen. Allerdings sollten Sie Ihrem Lack zuliebe nicht in jede beliebige Waschstraße fahren.
Waschstraße beseitigt den gröbsten Schmutz
Die Waschanlage eignet sich gut, um groben Schmutz wie Salzreste, Matsch und Vogelkot vom Auto zu entfernen. Je nach gewähltem Programm ist auch die Reinigung von Felgen und Unterboden inbegriffen. Hartnäckigen Dreck können Sie vorab mit einem Hochdruckreiniger anlösen. Dabei sollten Sie jedoch unbedingt den Mindestabstand von 30 Zentimetern zu Ihrem Auto einhalten, ansonsten drohen Schäden. Wählen Sie eine Waschstraße, die mit lackschonenden Textilbürsten arbeitet. Veraltete Bürsten aus hartem Kunststoff schaden dem Lack Ihres Autos mehr als sie nutzen, indem sie Streifen hinterlassen. Auch zu häufiges Reinigen in der Waschanlage ist schädlich, da die scharfen Reinigungsmittel Kunststoffteile und Lack angreifen. Wer Zeit hat, sollte deshalb selbst zu Eimer und Schwamm greifen.
Felgen, Lack und Kunststoffteile von Hand waschen
Eine Handwäsche ist für Felgen und Lack schonend. Dazu genügen bei einfachen Verschmutzungen ein Schwamm und warmes Wasser. Für hartnäckige Flecken eignet sich ein mildes Autoshampoo, ansonsten ist Chemie weitestgehend überflüssig. Alternativ können Sie dem Wasser einen Spritzer Zitronensaft zugeben. Dieser löst unter anderem Kalkflecken und beugt der Bildung neuer vor. Wichtig: Achten Sie darauf, dass sich im Schwamm keine kleinen Steinchen oder andere Fremdkörper befinden, da diese sonst den Lack verkratzen können. Verwenden Sie deshalb für Felgen und Lack immer zwei separate Schwämme. Auch für Kunststoffteile am Auto genügt zur Reinigung klares Wasser. Aggressive Pflegemittel greifen das Plastik an und hinterlassen oft unschöne Spuren.
Alufelgen regelmäßig von Bremsstaub befreien
Felgen kosten oft mehrere Hundert Euro pro Stück und werten die Optik des Autos auf. Doch im Sommer sind sie von einer Schicht schwarzen Bremsstaubs bedeckt. Dieser kann sich mit der Zeit in das Material der Felge einbrennen. Eine sanfte Wäsche mit einem weichen Schwamm und warmem Wasser oder einer sehr weichen Bürste löst den Schmutz ab und lassen die Felgen in neuem Glanz erstrahlen. Hat sich bereits eine feste Schicht Bremsstaub gebildet, kann ein spezieller Felgenreiniger helfen. Ein Geheimtipp ist handelsübliches Backofenspray, das Sie aufsprühen, einwirken lassen und dann einfach abwischen. Bei teuren Felgen empfiehlt sich anschließend eine Neuversiegelung, die vor Schmutz und Kratzern schützt.
Lackschäden suchen und direkt beseitigen
Ist das Auto sauber und Reste von Insekten und Vogelkot entfernt, sollten Sie den Lack regelmäßig nach Kratzern absuchen. Oberflächliche Kratzer und Macken lassen sich mit einer Politur beziehungsweise einer Schleifpaste beseitigen. Tiefere Kratzer sollten Sie mit einem Lackstift beseitigen oder noch besser vom Profi ausbessern lassen, da sie ein Einfallstor für Rost sein können. Ist der Lack wieder frei von Beschädigungen, kann er mit einer Politur und Hartwachs auf Hochglanz gebracht werden.
Das Wichtigste zuerst: Polieren Sie Ihr Auto nie bei direkter Sonneneinstrahlung, sondern an einem bewölkten Tag oder in einer Garage. Bei einem schon leicht verwitterten Lack können Sie nacheinander Politur und Hartwachs auftragen und auspolieren. Bei neuem Lack reicht in der Regel eine regelmäßige Versiegelung mit Hartwachs. Versehen Sie Kunststoffteile vorher mit einem Pflegemittel oder sparen Sie sie aus. Sie können sonst fleckig werden. Gehen Sie immer Stück für Stück vor, also zum Beispiel zuerst den Kofferraum, dann die Türen, usw. Nach dem Polieren und Versiegeln erstrahlt der Lack in neuem Glanz und ist für die Saison geschützt. Tipp: Versiegeln Sie Ihr Auto nach 6 bis 8 Autowäschen. Polieren sollten Sie Ihr Auto ein bis zweimal im Jahr (nach dem Winter und nach dem Sommer).
Worauf Sie sonst noch achten sollten:
– Halten Sie Scheinwerfer und Scheiben mit Glasreiniger und einem Mikrofasertuch sauber
– Säubern Sie Scheibenwischergummis mit einem Küchentuch und Allzweckreiniger
– Pflegen Sie Chromteile mit Watte und einer speziellen Polierpaste
Die optimale Außenpflege auf einen Blick:
– Reinigen Sie Ihr Auto regelmäßig und möglichst ohne Chemie
– Suchen Sie nach Kratzern und Macken im Lack und beseitigen sie diese direkt
– Polieren Sie Ihr Auto, sobald der Lack an Glanz verliert und verwittert aussieht
– Tragen Sie alle 6 bis 8 Wäschen eine neue Lackversiegelung auf.
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