Keilriemen am Auto selber wechseln, hier die wichtigsten Tipps

Keilriemen gerissen? So können Sie den Keilriemen selber wechseln

Ein lautes Quietschen, ein Ansteigen der Motortemperatur oder eine schwergängige Lenkung – das alles sind Anzeichen, die auf einen defekten Keilriemen hindeuten. Entweder hat der Gummiring an Spannung verloren, ist beschädigt oder komplett gerissen. In jedem Fall ist der Keilriemen zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen. Denn der unscheinbare Gummiring ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Motors. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie Ihren Keilriemen wechseln und gravierende Folgeschäden vermeiden.

Anzeichen für einen defekten Keilriemen

Der klassische Keilriemen ist bei modernen Autos einem Keilrippenriemen gewichen. Sein Arbeitsprinzip ist identisch und damit auch die Anzeichen, die für seinen baldigen Wechsel sprechen. Typisches Zeichen ist ein unangenehmes Quietschen, das durch fehlende Spannung des Keilriemens entsteht. In der feuchten Jahreszeit verstärkt sich dieser Effekt. Der Keilriemen lässt sich zwar nachspannen, ihn bei dieser Gelegenheit direkt zu wechseln, ist aber sicherer. 

Untrügliche Zeichen für einen gerissenen Keilriemen sind die Warnleuchten im Armaturenbrett für Batterie und Motortemperatur. Durch den Riss des Keilriemens erzeugt die Lichtmaschine keinen Strom mehr für die Batterie. Fällt darüber hinaus die Wasserpumpe aus, droht der Motor binnen Minuten zu überhitzen. Für einen baldigen Wechsel des Gummirings sprechen darüber hinaus kleine Risse und raue Stellen. Sie sind ein sicheres Anzeichen für einen baldigen Riss des Keilriemens.

Sie sollten nicht erst bei auftretenden Problemen den Keilriemen wechseln. In der Regel ist ein Keilriemen auf eine Lebensdauer von acht Jahren oder 80.000 bis 90.000 Kilometer ausgelegt. Spätestens nach dieser Zeit ist es ratsam, den alten gegen einen neuen Keilriemen auszutauschen.

Keilriemen wechseln: Die Vorbereitung

Planen Sie für den Wechsel des Keilriemens zwischen 30 Minuten und einer Stunde ein. Legen Sie sich den zu Ihrem Fahrzeug passenden Keilriemen und einen Schraubenschlüssel (in der Regel einen 16er) bereit. Wenn Sie die Möglichkeit haben, stellen Sie das Auto auf eine Hebebühne. Von unten lässt sich der Keilriemen bequemer erreichen.

Andernfalls öffnen Sie die Motorhaube und entfernen Sie gegebenenfalls die Motorabdeckung. Der Keilriemen oder Keilrippenriemen befindet sich in der Regel an der Seite des Motorblocks, wo er über die Riemenscheiben läuft. Er besteht aus schwarzem Gummi, das mit Textil oder einem Stahlseil verstärkt ist. Haben Sie den Keilriemen gefunden, können Sie ihn demontieren.

Alten Keilriemen entfernen

Die Lichtmaschine (Generator) des Autos ist bei den meisten Fabrikaten mit zwei Schrauben am Motorblock befestigt. Eine Schraube steckt in einem Langloch. Entfernen Sie diese Schraube mit dem Schraubenschlüssel. Nun lässt sich die Lichtmaschine bewegen und die Spannung des Keilriemens steuern.

Machen Sie zur Sicherheit ein Foto vom Verlauf des Keilriemens. Das erleichtert Ihnen das Aufziehen des neuen Riemens. Nehmen Sie jetzt den alten Keilriemen von den Rollen und fahren Sie mit dem nächsten Schritt fort.

Keilriemen wechseln

Legen Sie den neuen Keilriemen auf die Riemenscheiben. Achten Sie dabei darauf, dass die Rippen des Keilriemens in den Rillen der Riemenscheiben liegen und der Riemen nicht übersteht.

Wenn Sie unsicher sind, wie der Riemenverlauf war, sehen Sie sich das zuvor gemachte Foto an. Nun bewegen Sie die Lichtmaschine zurück. Einfacher ist die Arbeit mithilfe eines Hebels. Auf diese Weise spannen Sie den neuen Keilriemen. Das Spannen erfordert Fingerspitzengefühl. Eine zu geringe Spannung lässt den Keilriemen durchrutschen, wodurch er quietscht und die Batterie nicht ausreichend lädt. Ein zu festes Spannen belastet den Riemen unnötig. Befestigen Sie dann die zuvor entfernte Schraube.

Lassen Sie den Wagen anschließend von der Hebebühne und/oder schließen Sie die Motorhaube.

Wechsel des Keilriemens erfolgreich?

Ob der neue Keilriemen richtig sitzt, zeigt sich, sobald Sie den Motor anlassen. Warnleuchten, die vor dem Wechsel brannten, sollten nach kurzer Motorlaufzeit ausgehen. Auch darf der neue Keilriemen keine quietschenden Geräusche verursachen. Treten nach einer kurzen Einfahrrunde keine Probleme auf, war der Wechsel des Keilriemens ein voller Erfolg. Behalten Sie den Keilriemen fortan im Auge und erkennen Sie Risse und andere Ermüdungserscheinungen, bevor sie Probleme verursachen.

Bildquelle: svariophoto / Shutterstock.com

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