Testbericht des neuen VW Transporter T6

Generation Six: Der VW Multivan T6 im Check

Seit Beginn seiner Serienfertigung im Jahr 1950 hat der VW Bus – von Fans liebevoll „Bulli“ genannt – weltweit Millionen Menschen durchs Leben begleitet. Nicht zuletzt mit dem Samba-Bus (T1) mit geteilter Frontscheibe hat sich der Transporter zum Kultauto entwickelt, das zur Familie gehört. Bis zuletzt konnte Volkswagen mit der fünften Generation (T5) Erfolge verbuchen. Allerdings lag der letzte Facelift mehrere Jahre zurück und die Konkurrenz der Wolfsburger holte auf. Seit Mitte 2015 steht die sechste Generation des vielseitigen Transporters bei den Händlern. Streng genommen ist der VW T6 kein von Grund auf neu entwickelter Transporter, sondern ein intensiv überarbeiteter T5 mit aktueller Technik. Ob der Neue es trotzdem schafft unser Herz zu erobern, konnten wir bei einer Fahrt mit dem Sondermodell „Generation Six“ überprüfen.

Auffällige Lackierung, schärfer Zeichnung

Bei einem Rundgang um den T6 sticht die zweifarbige Lackierung der Sonderedition ins Auge – eine Hommage an den legendären Samba-Bus. Ansonsten halten sich die optischen Änderungen bis auf schärfer gezeichnete Linien und zwei unübersehbare Falten in der Motorhaube in Grenzen. Mit ihnen wollen die VW-Designer dem Bulli eine „bulligere“ Optik verleihen. Abseits dieser Details ist es für Laien nicht leicht, den T6 auf den ersten Blick als solchen zu identifizieren. Im Innenraum hat Volkswagen dem T6 eine auffällige Frischzellenkur verpasst. So hat das Armaturenbrett eine grundlegende Neugestaltung erfahren. Der Ascher ist einer praktischen Ablage für Smartphones mit USB-Anschluss gewichen und auch das Infotainmentsystem haben die Ingenieure auf den neusten Stand gebracht. Ein 6,3 Zoll großer Touchscreen sorgt im neuen T6 mit hochauflösender Grafik für gute Bedienbarkeit. Allerdings hätte der Bildschirm etwas größer ausfallen dürfen. Darüber hinaus erleichtern neue Fahrassistenten und Konnektivitätsfunktionen dem Fahrer das Leben spürbar.

VW Multivan T6 2,0-Liter-Biturbo-TDI unter der Lupe

Im Rahmen unseres Tests haben wir uns ans Steuer des VW T6 mit 204 PS starkem 2,0-Liter-Biturbo-TDI gesetzt. In Kombination mit den 450 Newtonmetern Drehmoment ist für ein flottes Vorankommen gesorgt. Die Marke von 100 km/h konnten wir aus dem Stand in rund 12 Sekunden erreichen. Das ist geringfügig langsamer als der vom Hersteller angegebene Wert von 10 Sekunden. Auf der Autobahn erreichten wir mit der neuen Generation des beliebten Transporters eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Auch bei hohem Tempo ist der Fahrkomfort ausgesprochen gut und mit dem eines Pkws vergleichbar. Das neue Aggregat des T6 zeichnet sich durch eine große Laufruhe aus. So konnten wir uns auch bei schnellen Autobahnfahrten bequem unterhalten. Das funktionierte auch über mehrere Sitzreihen nach hinten relativ problemlos.

Eine positive Entwicklung gegenüber dem T5 fällt uns bei der Fahrt auf schlechten Straßen auf. Hier sorgen die neuen adaptiven Dämpfer (sind in der Sonderedition „Generation Six“ Serie) für ein spürbar ruhigeres Fahrverhalten. Gut gefällt uns auch der verbesserte Seitenhalt an den Sitzen. Er sorgt bei flotten Kurvenfahrten für mehr Sitzstabilität. Sorge über die Langlebigkeit des Motors müssen sich Käufer des T6 indes nicht machen. So handelt es sich bei dem getesteten Motor um eine für Nutzfahrzeuge entwickelte Version des 2,0-Liter-TDI. Das Aggregat ist laut Hersteller für eine Laufleistung von 300.000 Kilometern und mehr ausgelegt.

Fazit

Volkswagen hat seinen Bestseller an den richtigen Stellen verbessert. Der Vorgänger hatte zwar wenige Schwächen. Den Komfort und die Sicherheit konnte VW mit adaptiven Dämpfern und smarten Assistenten aber deutlich erhöhen. In Kombination mit den leistungsfähigen, sparsamen und langlebigen Motoren gibt es keinen Grund, bei dem VW Multivan T6 nicht schwach zu werden. Höchstens der Preis: Für das getestete Fahrzeug verlangt der Hersteller samt Sonderausstattung rund 65.000 Euro. Damit bewegt sich der Transporter im Bereich von Oberklassefahrzeugen.

Bildquelle: Image4pro / Shutterstock.com

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